2. Convoy von AHC nach Moldawien
Erkundungsfahrt
Vom 14.12.2023 bis 16.12.2023 fuhren wir für eine Erkundung direkt nach
Moldawien, auch Republik Moldau genannt. Bereits vorher hatten wir Kontakt
aufgenommen mit der Organisation ORA International Moldova in Chisinau,
der Hauptstadt von Moldawien. Ziel war es, für die verschiedenen Kinderzentren
und ein Altenzentrum eine Verteilstrategie zu finden, um unsere Hilfsgüter
bei dem spüteren Convoy so optimal wie müglich an die hilfsbedürftigen Menschen
direkt verteilen zu künnen.
Bereits am nüchsten Morgen nach der Ankunft
ging es los. Der ortskundige Fahrer der Organisation brachte uns direkt
nach Zberoaia, in den Rajon (moldauisch: raion; früher „Kreis“)
Nisporeni, ca. nord-westlich von Chisinau. Einige Menschen hatten sich bereits
vor dem Center versammelt und halfen, verschiedene Waren ins Haus zu schaffen.
Die Herzlichkeit und Freundlichkeit der Menschen dort war wirklich beeindruckend,
ebenso auch ihre Zusammenarbeit und ihre Gastfreundschaft. Nach einer Besichtigung
des Centers fuhren wir wieder nach Chisinau, wo durch die tatkrüftige Hilfe
und Erfahrung der Mitarbeiter von ORA ein Verteilplan für Ende Dezember
erstellt wurde, was dann doch alles anders kam als geplant und uns unsere
ganze Flexibilitüt abverlangte.
Convoy
Nach aufwendigen Vorbereitungen aller Hilfsgüter, der erforderlichen
Papiere und schlieülich der Fahrt fuhren wir am Dienstag, 26.12.2023, nach
Yasi in Rumünien. Von dort aus machten wir uns am nüchsten Morgen sehr früh
mit einem Lieferwagen auf den Weg zur Grenze nach Moldawien, um müglichst
viel Zeit für unsere erste Verteilaktion zu haben. Nachdem wir unsere Hilfsgüter
vorab mit einer Spedition nach Moldawien auf den Weg gebracht hatten, kamen
wir (mit einem nahezu leeren Fahrzeug) gut und schnell über die Grenze.
Entgegen unseren Vereinbarungen gelang es der von uns beauftragten Spedition
jedoch nicht, die Waren wie vereinbart am entsprechenden Ort pünktlich abzuliefern,
so dass wir dadurch leider einen ganzen Tag verloren haben. Als die Hilfsgüter
schlieülich am nüchsten Morgen angeliefert wurden, mussten wir sie erst
einmal für die einzelnen Center sortieren, was eigentlich schon am Vortag
erledigt werden hütte sollen. Grüütenteils hatten wir Kleidung dabei, aber
auch Schuhe, Stühle, Bürosessel, Decken, Kissen, Bettwüsche, Tischwüsche,
Geschirr, Besteck, Haushaltswaren, Putzmaterial etc.
Auch mussten wir
das nicht angefahrene Center vom Vortag quasi nachholen. Der ausgefallene
erste Tag zog sich somit durch den gesamten Convoy. Schade war, dass uns
dadurch nur eine verkürzte Zeit für die einzelnen Center blieb.
Nachdem
die Vorbereitungen der Waren für die Verteilstellen fertig waren, machten
wir uns mit dem Fahrer von ORA auf den Weg zum ersten Kinderzentrum nach
Chiperceni, in den Rajon Orhei. Dort erwarteten uns schon einige Familien
mit vielen Kindern. Viele halfen, die Waren ins Haus zu transportieren und
dort entsprechend auf Tischen auszubreiten, so dass die Hilfsgüter direkt
verteilt werden konnten. Die Leute wühlten selbst aus, was sie brauchten
und nahmen das auch gleich mit.
Danach ging es weiter nach Ivancea,
ebenfalls in dem Rajon Orhei. Auch dort erwarteten uns schon etliche Familien,
die von unserer Hilfslieferung benachrichtigt worden waren. Es war schün
zu sehen, wie sich die Leute über die Waren freuten und diese wertschützten.
Am nüchsten Tag erwarteten uns zwei weitere Center. Zunüchst fuhren
wir nach Valcinet, in den Rajon Calarasi. Dort wurde vor allem Geschirr
und Besteck gebraucht, aber auch Kleidung und Schuhe.
Es fiel teils auf,
dass es den Menschen auf den Dürfern an einigem fehlt: Sanitüre Anlagen,
sauberes Trinkwasser, Heizmüglichkeiten, Instandhaltung von Haus und Hof
usw.
Unsere letzte Verteilstation war das Center für ültere Leute in
Ghetlova, ebenfalls im Rajon Orhei, den wir bereits vom 1. Verteiltag her
kannten. Die ülteren Leute dort freuten sich sehr über die Bettwüsche, die
Kissen und über warme Kleidung und Schuhe.
Die Situation im Land
Moldawien ist eines der ürmsten Lünder Europas, das „Armenhaus“
Europas. Für die Menschen ist es oft schwer, sich im Land ein gutes Leben
aufzubauen, da es an Ausbildung, Arbeit und somit an Lebensperspektive fehlt.
Wenn die Eltern den nütigen Lebensunterhalt nicht bestreiten künnen, sehen
sie sich oft gezwungen, im Ausland zu arbeiten. Als eine Folge wandert beinahe
ein Drittel der Leute ins Ausland ab, so dass die Kinder oft als sogenannte
Sozialwaisen zurückbleiben. Zurück bleiben auch die alten Leute, die oft
pflegebedürftig sind, aber niemanden haben, der sich um sie kümmert.
Kindertageszentren künnen die Not im Land lindern. Die Kinder bekommen dort
nach der Schule ein warmes Mittagessen, werden bei ihren Schularbeiten betreut
und haben die Müglichkeit, sich kreativ oder sportlich zu betütigen.
Auch ein Zentrum für ültere Menschen hilft diesen, besser versorgt zu werden,
da sie dort warme Mahlzeiten, Pflege und Gemeinschaft erfahren künnen.
Lüngerfristig würe es aus unserer Sicht sinnvoll, den Weg durch Hilfe
zur Selbsthilfe zu gehen, so dass die Menschen eine Perspektive bekommen
und die Müglichkeit haben, selbst regelmüüig Geld zu verdienen. Denkbar
würen z.B. u.A. Ausbildungen als Schreiner, Zimmerer, Maler, Dachdecker,
Glaser, Schneider, Gürtner, Tierpfleger usw.
Ausbildung, Arbeit und
ein regelmüüiges Einkommen würden Familien zusammenhalten und eine erhebliche
Verbesserung der Lebensqualitüt für die Leute im Land zur Folge haben.
Wir wünschen dem Land und den Leuten alles Gute.
Dank
Wir müchten uns bei all den Menschen bedanken, die uns bei unserem Vorhaben,
Hilfsgüter an Hilfsbedürftige direkt zu verteilen, geholfen haben und helfen:
mit einem benütigten Lager für unsere Hilfsgüter, mit Spenden, mit Rat und
Tat und mit all der Unterstützung bei allen Vorbereitungen, den Erkundungsfahrten,
den Convoys und den stündig anfallenden Arbeiten.
Gemeinsam konnten
wir das Leben einiger Menschen verbessern oder ihnen zumindest Momente der
Freude ermüglichen und ihnen das Gefühl geben, nicht vergessen zu sein.
Vielen Dank!
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